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Anfang Februar 2019 führte mich - mit meinen lieben Freunden aus
der niederösterreichischen Wachau - eine fünftägiger Städtetrip nach Marrakesch.
- Es war meine
allererste Reise auf den afrikanischen Kontinent und diese fantastische Stadt
begeisterte uns alle!
Marrakesch, ehemalige Hauptstadt des
marokkanischen Reiches im Westen des Landes, ist ein wichtiges
Wirtschaftszentrum mit vielen Moscheen, Palästen und Gärten. Die Medina ist eine
dicht bebaute, von Mauern umgebene mittelalterliche Stadt aus der Berberzeit.
Marrakesch liegt in einer Ebene nördlich des Hohen Atlas in
einer Seehöhe von etwa 450m und hat etwa 930.000 Einwohner. – Mehr als 2
Millionen Touristen besuchen die Stadt jährlich.
Koutoubia Moschee
ab
1158 erbaut
77m
hohes Minarett (Muezzin ruft die Gebetsrufe mehrmals täglich noch selbst
aus...)
Platz
für 25.000 Gläubige (kein Zutritt für Touristen / Andersgläubige)
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Djemaa El Fna
arabisch: „Versammlung der Toten“
früher: Hinrichtungsplatz der Stadt; Köpfe der Delinquenten wurden
eingepökelt und am Platz aufgespießt der gaffenden Menge als Menetekel
präsentiert
heute: zentraler Marktplatz und lebhaftes Zentrum der Medina (alte
Innenstadt Marrakesch´)
hier
trifft man auf Wunderheiler, Affendresseure, Schlangenbeschwörer,
Wahrsager, Märchenerzähler, Henna-Malerinnen, Wasserverkäufer, Akrobaten,
Schuhputzer, Orangensaftverkäufer
(40 Cent für ein volles Glas) und ab
etwa 16 Uhr auf mehr als 100 Garbuden (Essensstände) mit Schneckensuppe,
Grillspießen, Lammfleisch, Tajines usw. (wer denkt, dass hier nur
Touristen rumlaufen, der irrt; größtenteils wird der Platz von
Einheimischen besucht, die hier auch zu Abend essen...)
Der
Platz ist der organisatorische Rahmen für eine täglich stattfindende
Inszenierung aus Improvisation & Routine: am Nachmittag schwirren
plötzlich unzählige Gruppen von 10-15 Personen mit ihren kleinen Wägen mit Grillern, Eisengestellen, Abdeckplanen, Tischen u. Sitzbänken ein, um ihre
Garbuden für das abendliche Treiben aufzubauen; nach Mitternacht wird
wieder alles abgebaut und morgens ist der Platz praktisch wie leergefegt.
Der
Kulturraum des Djemaa-el-Fna-Platzes wurde im Jahr 2001 als erster Ort in
die neu geschaffene UNESCO-Liste der Meisterwerke des mündlichen und
immateriellen Erbes der Menschheit aufgenommen.
Vorsicht bei den Schlangenbeschwörern: sie "zocken" Touristen fürs
Fotografieren gerne ziemlich heftig ab .....
Gefahr besteht keine: den Kobra´s werden die Giftzähne regelmäßig
gezogen
So richtig belebt ist der Platz immer erst abends, wenn die
Einheimischen u. Touristen kommen, um an den Garbuden zu Abendessen. Unweigerlich kommt man als Besucher von Marrakesch praktisch täglich
am Djemaa El Fna vorbei und genießt das regen Treiben.
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Saardier Gräber
Mahnmal mit farbigen Kacheln, herrlichen Marmorsäulen, aufwändigen
Gipsfriesen und fantastischen geschnitzten Zedernholztüren u. -decken
(Ende des 16. Jahrhundert angelegt)
Grabstätte der Saardier (sie regierten Marrakesch von 1554 bis 1669) wurde
von ihren Nachfolgern – den Alawiden – mit Mauern verschlossen
erst
1917 zufällig wiederentdeckt (die Gräber waren unversehrt)
Die
Saardier Gräber sind ein Ort der Stille in der Medina und werden täglich
von unzähligen Touristen frequentiert.
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Souks
Souks
basar-ähnliches, unvorstellbar großes Gassen-Labyrinth mit ca. 200.000²
(kommt Neuankömmlingen wie ein völliges Chaos vor...)
viele
enge Gässchen (Achtung auf die vielen Motorrad-Fahrer uns Esel-Karren!)
mit unzähligen Verkaufsläden
angeboten werden Gewürze u. Heilpflanzen, Schuhe u. Lederwaren, Oliven,
Keramik, geflochtene Körbe, Trockenfrüchte u. Datteln, bunte Stoffe u.
Teppiche, lebende Tiere (Geflügel, Kaninchen), orientalische Lampen aus
getriebenem Kupfer, Musikinstrumente, Holzschnitzereien, Antiquitäten,
Schmuck usw. – alles, was man sich zu erträumen vermag
Die Souks
sind nicht nur für Touristen, sondern eine der zentralen
Versorgungsstellen für die Stadtbevölkerung / die Medina
Preisverhandlungen (Feilschen) wird dringend empfohlen (Preisvorstellungen
der Verkäufer sind teilweise unverschämt hoch; oft wird zum Feilschen
Minze-Tee gereicht; sollte man kein Interesse an der Ware haben, dann
lieber nicht verhandeln...)
trotz
dieses unübersichtlichen Labyriths findet man mit kl. Hinweisschildern
„la place“ immer wieder zum Djemma El Fna zurück oder besucht ein
Dach-Cafe im 2. Stock eines Hauses, um sich einen Überblick zu verschaffen
(als Orientierungshilfe dient am besten immer das Minarett der Koutoubia
Moschee) oder findet seine Ruhe in einem netten Restaurant in diesem
Stadtviertel bzw. im Le Jardin Secret
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Le
Jardin Secret
Garten der Geheimnisse; Ruhe-Oase am Rande der Souks (Basare in der
Medina)
2016
eröffnet, herrlicher Pavillon inmitten der schönen Gartenanlage (ca. 7 €
Eintritt)
ehemaliges Riad mit 1.000 Jahre altem Bewässerungssystem (Rohre aus dem
Atlasgebirge)
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Tanneries
Gerber-Viertel am östlichen Rand der Medina: Felle von Ziegen, Schafen,
Rindern, Kamelen usw. werden hier nach alten Methoden gegerbt; etwa 1.600
Menschen arbeiten hier unter widrigsten Bedingungen bzw. im größten
Gestank der Stadt für ca. 8 Euro pro Tag!
Besuchern wird ein frischer Minze-Zweig unter die Nase gesteckt, um den
üblen Geruch besser zu ertragen
Achtung: unverschämte Abzocke der hiesigen Fremdenführer! (nur nicht
einschüchtern lassen und nie die geforderten hohen Beträge bezahlen!)
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ANIMA
– Garten
ca.
30 km südlich von Marrakesch; Gratis-Suttlebus startet hinter der
Koutoubia Moschee und ist in der Vorkaufs-Eintrittskarte (online
bestellbar; 12 € für Erwachsene) inkludiert
angelegt vom Österreichischen Künstler André Heller (Eröffnung 2016); etwa
3 ha großer wunderbarer Park mit Palmen, Oliven und allerhand anderer
Pflanzen plus Skulpturen u. Installationen des Künstlers
ANIMA Garden ist ein wunderbarer
Ort zum Entspannen (mit kleinem Cafe)
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Palmeraie
viele
Hektar große sandige Oasen-Landschaft mit Palmen an der nordöstlichen
Peripherie der Stadt
Kamel-Reiten wird angeboten
Erinnerungen an die Karawanen, die seinerzeit von Oase zu Oase zogen
heute
werden dort immer mehr Spitzen-Hotels, Golfplätze und Villen für
Superreiche errichten und gefährden somit die Landschaft
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Jardin Majorelle
offiziell der Botanischer Garten von Marrakesch (ca. 4.000m²; 7 €
Eintritt)
1923
vom französischen Maler Jaques Majorelle angelegt (zwischenzeitlich stark
verwildert); 1980 von Mode-Zar Ives Saint Laurent u. dessen
Lebensgefährten aufgekauft u. revitalisiert
fantastische Gartenanlage mit intensiv dunklem Blau („Majorelle-Blau“) an
den Wänden der Gebäude u. Wasserbecken
etwa
300 Pflanzenarten (Palmen, Bambus, Cycas, Kakteen, Laubbäume etc.); 20
Gärtner für die Betreuung angestellt
Touristen-Magnet in Marrakesch (teilweise ziemlich überfüllt)
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Palais Bahia
von
den Alawiden in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts erbaut / angelegt
8 ha.
große Anlage mit ca. 160 herrlich verzierten Räumlichkeiten und
bepflanzten Innenhöfen
kunstvolle Mosaike, Stuckarbeiten und geschnitzte Zedernholz-Decken
touristisch stark frequentiert (entweder am Beginn oder gegen Ende der
Öffnungszeiten – 9.00 bis 17.00 – besuchen; 1 € Eintritt)
Schön war´s mit Euch in Marrakesch! :o)
zwei Wasserverkäufer am Djemaa El Fna Platz
köstliche Tajines (Kebab, Hühnchen u. Kaninchen)
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Danke an Peter & Pauli für einige der
Bilder! |