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Beistellpflanzen im Portrait

Aegopodium podagraria "Variegatum"

Panaschierter Giersch

Familie: Doldenblütler

Der Giersch (Aegopodium podagraria) gehört zur Familie der Doldenblütler und ist in Europa und Asien heimisch. Sein natürlicher Lebensraum ist der nährstoff- und humusreiche Boden im lichten Schatten von Gehölzen, wo er mit seinen unterirdischen Kriechtrieben (Rhizome) größere Flächen erobert. Er braucht eine möglichst gleichmäßige Wasserversorgung. Inklusive der weißen, doldenförmigen Blütenstände kann er Wuchshöhen bis 100 Zentimeter erreichen, sein Blätterteppich ist aber in der Regel nicht höher als 30 Zentimeter.

Der weiß panaschierte Giersch (Aegopodium podagraria ‚Variegatum‘) wird ca. 30 bis 60 cm hoch und wuchert deutlich weniger stark als die grüne Wildform. Ideal verwendet werden kann diese Sorte als Bodendecker in schattigen Partien – z.B. im „Weißen Garten“. Die Blüten erscheinen von Juni bis Juli als weißliche Dolden. Der panaschierte Giersch ist eine absolut anspruchslose Staude, die in jedem Gartenboden gedeiht. Wer sich das nicht traut, kann diese Sorte auch sehr schön in Töpfen und Kübeln kultivieren. Wenn es doch einmal zuviel wird und der panaschierte Giersch zu extrem wuchert, kann man einfach einen dekorativen grün-weißen Salat aus den Blättern zubereiten oder die Blätter einem gemischten Salat beimengen. Der Giersch (auch die grüne Wildform) schmeckt als Salat sehr würzig und gut!
Für die Kultur dieser Staude als Beistellpflanze wurde ich in der Vergangenheit bereits mehrmals von manchem Bonsaifreund bzw. Gartenbesucher als etwas „verrückt“ eingestuft. – Das macht mir aber nichts aus und darum berichte ich auch über diese Staude!
Kulturhinweise für den Giersch in der Akzentpflanzenschale gibt es keine besonderen. Das ist ausnahmsweise einmal eine Staude, die in jeder „Pampe“ wächst. Ich persönlich verwende die für viele meiner Beisteller übliche Mischung aus Weißtorf und Akadama (etwa 1 : 1).
Der Standort kann sonnig bis halbschattig sein, gegossen wird regelmäßig. Über die Vermehrung dieser Staude will ich nicht zu viele bzw. eher keine Worte verlieren.
Auch eine gelb panaschierte Sorte aus England ist manchmal in Staudenbetrieben zu bekommen. Das Gelb ist jedoch nicht sehr kräftig und diese Sorte unterscheidet sich kaum von der weiß panaschierten Form.
Erklärt mich nun ruhig auch für „verrückt“. Mir gefällt dieses Pflänzchen. Aber nur in der Beistellschale! Wobei ich beruflich auch schon Versuche startete, diese dekorative Blattstaude in mit Granitleistensteinen eingefassten – anderen Grünflächen gegenüber sicher abgegrenzten – Verkehrsinseln zu kultivieren; klappt recht gut.

 

So verbannen Sie den ungewollten Giersch erfolgreich aus Ihrem Garten

Normalerweise liest man über den Giersch immer nur, dass er ein lästiges Unkraut ist bzw. wie man ihn im Garten am besten bekämpft. Kaum ein Unkraut im Garten ist so hartnäckig wie der Giersch. Die Pflanze breitet sich im Gegensatz zu den meisten anderen Unkräutern nicht nur über Samen aus, sondern auch über unterirdische Kriechtriebe.
Auf humusreichen, nicht zu schweren Böden ist das Roden des dichten Wurzelwerks die effizientere Methode: Man arbeitet dabei den Boden am besten Stück für Stück mit der Grabegabel durch und siebt das Rhizomgeflecht gründlich mit der Grabegabel aus. Wichtig ist, dass keine Reste der elfenbeinfarbenen Kriechtriebe im Boden zurückbleiben, weil daraus wieder neue Pflanzen entstehen. Auf unbepflanzten Flächen oder unter größeren Gehölzen kann man den Giersch relativ leicht bekämpfen, indem der komplette Boden mit einer Schicht dicker Pappe und anschließend etwa zehn Zentimeter dick mit Rindendekor gemulcht wird. Nach spätestens zwei Jahren – wenn die Pappe vollständig verrottet ist – sind auch die Rhizome abgestorben. Die Samen bleiben allerdings lange keimfähig, so dass man auch weiterhin ein wachsames Auge auf die Fläche werfen muss. Wenn gar nichts anderes mehr hilft, sollte man bei massiven Gierschproblemen auch über den Einsatz von Herbiziden nachdenken. Dabei ist unbedingt zu beachten, dass diese Unkrautbekämpfungsmittel – der Umwelt zuliebe – fachgerecht (korrekte Dosierung und Vorbereitung von exakt entsprechenden Mengen für die Bekämpfungsmaßnahmen) eingesetzt werden sollten. Bei Bedarf sollte ein Spezialist des Garten- und Landschaftsbaus beigezogen werden!

Dieser Artikel erschien in der BONSAI ART 104