Alectorurus yedoensis var.
platypetalus
Familie: Proteaceae
(gehört jedoch auch zu den Liliaceae)
Synonym: Conospermum yedoense
Japanischer Name: Keibi-ran [chicken
tail orchid]
Diese bezaubernde
immergrüne Pflanze ist eine lilienähnliche
endemische Staude von den Klippen bzw.
Felsmassiven der Inseln Honshu (westlich der
Kinki-Region), Kyushu (nördlich von
Yakushima Island) und Shikoku / Japan, die
bei uns in Europa trotz ihrer Schönheit
leider nur sehr selten kultiviert wird.
Die Blätter sind flach, 15 bis 30 cm lang,
grasartig, dem Schlangenbart (Ophiopogon)
nicht unähnlich, jedoch nicht rundlich
endend, sondern zugespitzt und grün gefärbt.
Auch die Blüten ähneln dem Schlangenbart:
Sie sind weiß, außen leicht lila angehaucht
und bilden wunderschöne kleine Rispen. Die
Blütezeit reicht vom Spätsommer bis zum
Herbstbeginn. Die kugeligen Früchte werden
ca. 4 mm groß.
Auch bei den Wurzeln kann man eine
Ähnlichkeit mit Ophiopogon erkennen: Hier
sind sie ebenfalls fleischig verdickt, was
der Pflanze beim Speichern von Wasser in
trockenen Perioden helfen dürfte.
Für die Kultur in der Beistellschale liebt
Alectorurus yedoensis ein Substrat mit guter
Drainage, das mäßig feucht gehalten werden
sollte. Eine Mischung aus Weißtorf,
Granitkies und Akadama (oder Kanuma) hat
sich bestens bewährt. Gedüngt wird entweder
mit einem organischen Flüssigdünger oder
etwas BioGold.
Der Standort im Garten ist halbschattig
(vorzugsweise mit Morgensonne) zu wählen.
Bezüglich ausreichender Winterhärte kann ich
leider keine exakten Angaben machen, weil
ich bisher aufgrund der Seltenheit dieser
Staude immer eine frostfreie Überwinterung
im Keller bevorzugte. Sollte in den
kommenden Jahren einmal ausreichend
Pflanzenmaterial zur Verfügung stehen, werde
ich eine geschützte Überwinterung im Freien
riskieren. Vorerst gilt: Wozu ein seltenes
Pflänzchen riskieren?
Mit einer frostfreien, aber kühlen und
hellen Überwinterung ist man bestimmt auf
der sicheren Seite.
Die Vermehrung erfolgt am besten durch
Teilung. (Mangels praktischer Erfahrungen
kann ich nur vermuten, dass die Vermehrung
auch durch Aussaat möglich wäre.)
Leider ist diese hübsche Akzentpflanze kaum
im Handel erhältlich.
Dieser Artikel erschien in
der BONSAI ART 98 |