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Beistellpflanzen im Portrait

Maianthemum bifolium

Zweiblättriges Schattenblümchen

Familie: Convallariaceae (Maiglöckchengewächse)

Maianthemum bifolium - die Zweiblättrige Schattenblume - wächst in lichten Laub- und Nadelwäldern, sowie in Parks, an schattigen, humusreichen und nicht zu trockenen Standorten und ist voll frosthart. Die Heimat liegt in den gemäßigten Gebieten Eurasiens (Europa bis Japan). In Mitteleuropa findet man sie vor allen in den Gebirgen und Mittelgebirgen. Es handelt sich um eine mehrjährige krautige Pflanze mit einem unterirdischen Rhizom - einer fleischig verdickten Wurzel - die als Überdauerungsorgan dient. Aus diesem wachsen unverzweigte, aufrechte Sprosse. Blühende Sprosse erreichen Wuchshöhen zwischen 10 cm und 20 cm, nichtblühende bleiben etwas kleiner. Wegen des unterirdischen Rhizom-Wurzelgeflechtes wachsen die Pflanzen meist als relativ dichter Rasen.

An jedem blühenden Stängel sitzen ein bis drei, meist jedoch zwei, an nichtblühenden Stängeln nur ein, manchmal zwei kurz gestielte, parallelnervige Blätter. Die tiefgrünen Laubblätter sind am Grunde tief herzförmig und vorne lang bespitzt. Die wohlriechenden weißen Blüten sitzen in endständigen Trauben, wobei meist mehrere Blüten an einem Knoten sitzen. Die Blüten besitzen vier ausgebreitete, längliche Perigonblätter und vier Staubblätter. Die Blüten haben einen Durchmesser von etwa 5mm. Die Blütezeit ist in Mitteleuropa von Mai bis Juli. Die Früchte sind rote, leicht giftige Beeren, die ein bis zwei Samen enthalten.

Die Zweiblättrige Schattenblume wird wegen ihres Maiglöckchen-ähnlichen Aussehens, wegen der hübschen herzförmigen Blätter und ihrem kriechenden Wurzelstock manchmal als Bodendecker an schattigen, feuchten Stellen – z.B. als Unterpflanzung von Gehölzrändern - verwendet. Aber auch in Staudenbeeten, im Bauerngarten oder schattigen Steingarten wird es gepflanzt. Außerdem wurde die Zweiblättrige Schattenblume früher in der Naturheilkunde als harntreibendes Mittel verwendet. Sie enthält Steroidsaponine.

Maianthemum bevorzugen einen halbschattigen Standort, wo sie direkter Sonneneinstrahlung nur in den Abendstunden oder frühen Morgenstunden ausgesetzt sind. Die Kultur in Töpfen oder Beistellschalen funktioniert recht gut. Als Substrat wird eine Mischung aus Weißtorf mit etwas Akadama und grobkörnigen Sand empfohlen.

Aber auch für Ne Arai - Pflanzungen wird das Schattenblümchen gerne verwendet. Als NE ARAI wird eine Beipflanze ohne Schälchen, also nur auf einem kleinen Mooshügel, der auf eine Keramikplatte gestellt wird, bezeichnet. Erde darf dabei nicht sichtbar sein, sondern muss zur Gänze mit Moos abgedeckt sein. Solche Beipflanzen werden zumeist anfangs in ein Schälchen gepflanzt, bis sich ein fester Wurzelballen gebildet hat, dann aus der Schale heraus genommen und mit Moos versehen.

Das Substrat muss regelmäßig feucht gehalten werden, obwohl Staunässe unbedingt zu verhindern ist. Gedüngt wird in der Vegetationszeit alle 12 bis 15 Tage mit organischem Flüssigdünger.

Das Schattenblümchen ist eine wunderbare Beistellpflanze für halbschattige bis schattige Plätzchen im Bonsaigarten.

Dieser Artikel erschien im Magazin BONSAI ART