Bonsai-Sammlung von Felipe Gonzáles im Botanischen Garten Madrid

 
 

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  Unter den Top 10 Sehenswürdigkeiten Madrids erwartet Besucher/innen der spanischen Hauptstadt eine kleine grüne Oase inmitten der Großstadt. - Der Real Jardín Botánico de Madrid ist ein botanischer Garten, der sicherlich nicht nur Pflanzenfreunden eine große Freude bereiten wird. 1781 unter König Charles III. angelegt, umfasst der Garten eine Fläche von rund 8 Hektar. Real Jardín Botánico de Madrid am Paseo del Prado beherbergt 30.000 verschiedene Pflanzen-Spezies aus allen fünf Kontinenten. Darunter befinden sich viele Heilpflanzen, aromatische und essbare Blumen, tropische Pflanzen oder aber die großartige Bonsai-Sammlung des früheren spanischen Regierungschefs Felipe González. Geöffnet hat der Real Jardín Botánico zwischen 10 und 18 Uhr, in der Zeit von Mai bis August sogar zwischen 10 und 21 Uhr. Der Eintrittspreis beträgt 3 Euro.

 

Felipe González Márquez (geb.am 5. März 1942 in Dos Hermanas, Provinz Sevilla) war von Dezember 1982 bis Mai 1996 Ministerpräsident von Spanien.

 

Privat beschäftigte Felipe González sich unter anderem mit sehr viel Freude und Hingabe dem Bonsai-Hobby und baute eine schöne Sammlung auf.

Die Bonsais waren für Felipe González während seines Aufenthaltes in La Moncloa (das ist in Madrid der Moncloa-Palast und gleichzeitig Sitz des spanischen Ministerpräsidenten) immer wieder die „Oase des Friedens“. - Er widmete seinen Bäumen unzählige Stunden, immer geleitet vom Rat von Luis Vallejo. González sammelte sie überall in Spanien, legte sich auch wunderbare Importbäume aus Asien (überwiegend aus Japan) zu, pflegte sie mit viel Sorgfalt und seit Februar 2005 ist seine Sammlung im Königlichen Botanischen Garten von Madrid zu sehen. Es sind die mehr als 100 Bonsai, die der ehemalige Regierungspräsident der Institution spendete, als er sein Amt nieder legte.

Felipe González höchst persönlich war für die Einweihung der Bonsai-Dauer-Ausstellung im Botanischen Garten verantwortlich, begleitet von der Ministerin für Bildung und Wissenschaft, María Jesús Sansegundo und dem Präsidenten der CSIC, Carlos Martínez. Der ehemalige Präsident besichtigte die "Terraza de los Laureles", wo seine kleinen Schätze platziert wurden und erklärte den ersten Besuchern die Eigenschaften und Kuriositäten der einzelnen Bonsais, obwohl er dazu keine Erklärungen gegenüber der Presse abgeben wollte. – Anmerkung: Hinter vorgehaltener Hand wurde immer wieder „gemunkelt“, dass Felipe González (u.a. durch seinen späteren Nachfolger) in einem relativ schmutzigen Wahlkampf mehrfach „Amtsmissbrauch“ vorgeworfen wurde, weil er im Zuge eines Staatsbesuchs in Japan einen Bonsai als Geschenk erhielt. Es ist aber immer wieder üblich, dass auswärtige Politiker in Japan mit einem Bonsai beschenkt werden. So gibt es z.B. im Arboretum in Washington D.C. einen Bonsai, den Bill Clinton als Geschenk Japans erhielt.

Viele der Bonsai, die im Botanischen Garten in Madrid ausgestellt sind, sind zum Teil Ankäufe oder Geschenke aus verschiedenen Teilen der Welt, aber die meisten waren Findlinge einheimischer Arten (Kiefern, Eiben, Eichen, Wacholder etc.), die Felipe Gonzalez selbst in den verschiedensten Regionen Spaniens sammelte und die nach intensiver, jahrelanger geduldiger Arbeit - unterstützt von Vallejo - in Bonsai umgestaltet wurden. Tatsächlich war Luis Vallejo derjenige, der den ehemaligen spanischen Präsidenten für das Hobby Bonsai begeisterte. - "Das Geheimnis, sich um sie zu kümmern, ist es, dem essentiellen Wissen der Botanik eine hohe Dosis Geduld hinzuzufügen", sagte Gonzales immer, wenn er von seinen Bonsais schwärmte.

Die etwa hundert Bonsai sind heute Teil der botanischen Sammlung in Madrid. Das Areal, in dem die González - Bonsai stehen, wurde vom Architekten Pablo Carvajal und dem Landschaftsmaler Fernando Caruncho entworfen und liegt am alten Hang neben der Mauer der Alfonso XII Straße. Luis Vallejo wurde vom CSIC (Consejo Superior de Investigaciones Científicas = Spaniens „Oberer Rat für wissenschaftliche Forschung“) beauftragt, den Botanischen Garten Madrid bei der Pflege der Bonsais zu beraten.

Der ehemalige Ministerpräsident Felipe Gonzales hat aber nicht alle seine Bonsais gespendet und er bewahrt in seinem Haus bzw. privaten Garten noch immer die schönsten Exemplare auf, die er täglich mit sehr viel Freude weiter pflegt. So wie er es auch während seiner Amtszeit in La Moncloa getan hat.

 

Die Sammlung

Fächerahorn (Acer palmatum "Deshojo")

 

Dreispitzahorn (Acer buergerianum)

 

Ölweide (Eleagnus pungens)

 

Atlaszeder (Cedrus atlantica Glauca)

 

Steineiche (Quercus ilex)

 

Waldkiefer (Pinus sylvestris)

 

Igel-Wacholder (Juniperus rigida)

 

Japanische Schwarzkiefer (Pinus thunbergiana)

 

Steineiche (Quercus ilex)

 

Bergkiefer (Pinus mugo)

 

Chinesischer Wacholder (Juniperus chinensis)

 

Essigbaum (Rhus succedanea)

 

Olive (Olea europaea var. sylvestris)

 

Steineiche (Quercus ilex)

 

Olive (Olea europaea var. sylvestris)

 

Koreanische Hainbuche (Carpinus coreana)

 

Fächerahorn (Acer palmatum)

 

Mädchenkiefer (Pinus pentaphylla)

 

Waldkiefer (Pinus sylvestris)

wunderschöne Kiefer!

 

Im Zuge einer Städte-Reise nach Madrid konnte ich auch den Botanischen Garten besuchen und diese wirklich beeindruckende Bonsai-Sammlung bestaunen.